Einsatz dient dem Übungszweck

Mit Seilwinden gegen den Müll - Helfer von THW und BUND befreien das Siefental von Kühlschränken und Autoteilen

Es geht tief hinab, um den Müll zu bergen: Helfer des THW holen den Abfall in Roisdorf in großen Säcken aus dem Tal. Foto: Wolfgang Henry

BORNHEIM-ROISDORF. Kühlschränke, Düngemittelkanister, Glas und Feldabdeckfolien füllten am Samstag nach und nach die Container am Brombeerweg in Roisdorf.

Hochmotiviert, dennoch mit viel Ruhe und großer Präzision haben die Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk (THW), Ortsverband Bornheim, das Siefental oberhalb des Schützenhauses in Bornheim von wildem Müll befreit. Und das war nicht ganz ungefährlich.

Insgesamt zwei Gerätekraftwagen, rund 30 Helfer des THW - darunter auch die Jugendgruppe - sowie fünf Mitglieder des BUND und zwei Sieben-Kubikmeter-Container rückten an, um etwa 20 Kubikmeter an Autoteilen, Farbeimern und Öfen aus dem etwa acht Meter tiefen und steilen Taleinschnitt zu bergen. "Für uns ist das Gute daran, dass wir hier die Möglichkeit haben, an realistischen Steilwänden zu üben - das ist ein wunderbares Training für die Bergung aus Tiefen", sagte Hartwig Kaczmarek vom THW.

Bereits im Winter bereiteten die Ehrenamtlichen des BUND gemeinsam mit dem Landschaftsschutzverein Vorgebirge den Einsatz vor und schnitten an einigen Stellen das Grün am Hang zurück, um besser an den Müll zu gelangen. In der vergangenen Woche sammelten sie dann an insgesamt drei Tagen den Abfall zusammen und packten ihn in große und robuste Taschen.
Die sogenannten Bigbags wurden nun von den freiwilligen Helfern über Seilwinden, zum Teil mit dem Einsatz einer Korbtrage, in der normalerweise Verletzte geborgen werden, von den beiden Gerätekraftwagen aus der Tiefe nach oben gezogen. Dabei wurden die außerordentlich schweren Säcke von einzelnen abgesicherten Helfern begleitet, die mit Helm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen ausgerüstet waren. "So ein Gefahrenpotenzial haben wir nicht jeden Tag", sagte Hartwig Kaczmarek.

Besonders ärgerlich findet Klaus Benninghaus vom BUND, dass diese Aktion in dem Ausmaß überhaupt nötig war. "Es wurde offenbar auch systematisch Müll in die ehemalige Kiesgrube gekippt", sagte Benninghaus. Denn neben Unmengen an Feldabdeckfolien fanden die Helfer unter anderem jede Menge Düngemittelsäcke und Stücke von Grabsteinen. Zudem verriet der Rost an einzelnen Geräten, dass diese vermutlich noch nicht all zu viele Jahre in der Tiefe des Tals gelegen haben.
Für die Helfer, die auch weiterhin Müll im Hang zusammentrugen, gab es aber auch immer wieder jede Menge Überraschungsmomente: "Kaum nimmt man Müll weg, kommt darunter ganz unerwartet neuer zum Vorschein", so Kaczmarek, der davon ausgeht, dass für die kleinen Teile noch eine zweite weniger aufwendige Säuberungsaktion nötig sein wird.

Wer Interesse hat, den THW Ortsverband Bornheim ehrenamtlich zu unterstützen, kann sich im Internet unter www.thw-bornheim.de informieren.


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